Die Cloud – ein Trendthema, welches auch 2020 aus der IT-Landschaft nicht wegzudenken ist. Besonders in mittelständischen Unternehmen stellt sich die Frage, wie man zunehmendem Datentransfer begegnen kann. Lesen Sie in einem Kurzinterview zwischen Dr. Frank Karow, Geschäftsführer SHD und Karl-Heinz Land, digitaler Darwinist und erfolgreicher Buchautor, welche Vorteile die Cloud mit sich bringt, welche Rolle die KI in diesem Zusammenhang spielt und ob die Angst vor Datenklau berechtigt ist.
FK:Welche Bedeutung hat die Cloud 2020 für mittelständische Unternehmen?
KHL: Wir sehen, dass traditionelle Speichermedien immer mehr und mehr an ihre natürlichen Grenzen stoßen. Der weltweite Datentransfer nimmt stetig zu. Aus diesem Grund sind wir gezwungen alternative Lösungen zu suchen. Eine ganz entscheidende Rolle spielt hierbei die Cloud. Schon heute sehen wir mehr Daten auf unfassbar großen Serverfarmen verteilt über die ganze Welt, als auf traditionellen und lokalen Geräten.
Sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen werden einige Vorteile geboten, besonders in Bezug auf eine Erhöhung der Geschwindigkeit von Arbeitsprozessen und daraus resultierend einem gestiegenen Komfort. Kritisch betrachtet werden muss hier nach wie vor das Thema der Datensicherheit, da es in der Vergangenheit immer mal wieder zu sogenannten Datenleaks gekommen ist.
FK:Welche Anwendungsfälle in der Cloud sehen Sie bei unseren Kunden mit besonders hoher Priorität?
KHL: Für SHD sehe ich vor allem alle Anwendungsfälle, wo es um schnelle und hohe Änderungsbereitschaft geht – hohe Agilität ist hier in jedem Fall ein Stichwort. Darüber hinaus in Feldern, wo die Zusammenarbeit mit verschiedenen Bereichen von Nöten ist, hier schafft die Cloud ideale Verbindungen.
FK:Produkte und Maschinen werden zunehmend mit KI versehen und kein Unternehmen kommt in Zukunft daran vorbei. Welche Bedeutung sehen Sie für KI-Anwendungsfälle bei unseren Kunden? Haben Sie dafür zwei Beispiele parat?
KHL: Die besten Anwendungsbeispiele sind immer da, wo es sich um große Datenmengen, das Erkennen von Zusammenhängen in komplexen Datenstrukturen geht, wo die Daten sich extrem schnell verändern, im Idealfall in Echtzeit. Und wo die Daten sowohl von der Menge, als auch von der Änderungsgeschwindigkeit sehr dynamisch sind, bspw. IoT, Medizin-, Gesundsheitsdaten aber auch Verbrauchsdaten bei Energieversorgern.
FK:Muss ein Unternehmer Angst vor Datenklau in der Cloud haben?
KHL: Grundsätzlich muss ein Sicherheitskonzept auch in der Cloud geschaffen werden. Anzunehmen, dass die Cloud unsicherer sei, als die eigenen Daten auf Servern im Keller, ist vollkommen unberechtigt. Die Cloud ist oft sicherer als das eigene Rechenzentrum. In einer Cloud haben wir Hundertschaften sitzen, die sich einzig und allein um Sicherheit kümmern. In vielen Unternehmen sind hierfür lediglich 1 oder 2 Personen zuständig.
FK:Welche Priorität haben Security und Compliance für Unternehmen, die in die Cloud gehen? Wie ist Ihre Erfahrung?
KHL: Die Themen Security und Compliance haben extrem hohe Priorität. Das Thema sollte unbedingt ernst genommen werden. Es muss geregelte Prozesse geben, wie man mit Security, Compliance, Governance umgeht und stets dokumentiert werden, wer wann Zugriff hat und auf welche Bereiche.